Gute Nachrichten

Mikrofarmen: Nachhaltige Landwirtschaft ist klein aber oho

2024-04-2213:16

Andreas Monning

Wollten Sarah Knapp und Orpheas Fischer einen Ausritt über ihr Farmland machen, wären sie kaum im Sattel, da müssten sie schon wieder absitzen. Die beiden gehören zur neuen Bewegung der so genannten Mikrofarmer, die durchschnittlich weniger als einen Hektar Land […]

Wollten Sarah Knapp und Orpheas Fischer einen Ausritt über ihr Farmland machen, wären sie kaum im Sattel, da müssten sie schon wieder absitzen. Die beiden gehören zur neuen Bewegung der so genannten Mikrofarmer, die durchschnittlich weniger als einen Hektar Land (ha = 10.000 Quadratmeter) bewirtschaften. Während diese Form der Landwirtschaft in Länden wie Kanada, den USA und Japan weit verbreitet ist, kommt sie erst heute in Europa an und findet mittlerweile auch bei uns Anhänger.

Zwei Hände, die mit Erde bedeckt sind und ein Beet bearbeiten

Foto von Sandie Clarke auf Unsplash

 

Sarah und Orpheas gehören zu den Pionieren der deutschen Mikrofarmer-Szene. Das junge Paar, das sich an einer Landwirtschafts-Uni kennen gelernt hat, bewirtschaften in Kirchheim-Burlanden südlich von Mainz eine von rund 500 deutschen Mikrofarmen. Auf grade einmal 2500 Quadratmetern Land bauen die beiden Gemüse an, und das läuft ziemlich gut: Mit unspektakulären aber gefragten Erzeugnissen wie Möhren, Tomaten und Salat erwirtschaften Sarah und Orpheus rund 120.000 Euro Umsatz im Jahr – und haben damit nach eigenen Aussagen ein gutes Auskommen.

Klingt spielerisch leicht, aber natürlich ist auch im Mikrofarming aller Anfang schwer. Viele enthusiastische Neueinsteiger bringen zwar das Geld für ein kleines Stück Ackerland auf, haben zu Beginn aber keine Ahnung von Gemüseanbau und praktisch unendlich viel zu lernen. Diese Herausforderung hat auch das Start-up der ganz anderen Art „Tiny Farms“ gesehen: Die Tiny Farms Academy bringt Einsteigern mit einem ganzheitlichen Lernprogramm aus Theorie und viel Praxis in nur einer Saison alle gärtnerischen und organisatorischen Grundlagen bei, um als Teil der Bewegung und des Netzwerks bioregionales Gemüse zu produzieren.

Neben einer guten Dosis Idealismus braucht es dann noch einen kühlen Kopf, der gut rechnen kann, um auf der kleine Fläche effizient zu wirtschaften. Um die zu unterstützen, denen das Planen und Rechnen nicht so liegt, haben findige Mikrofarmer der ersten Generation eine Gemüse-Anbauplaner Software entwickelt. Die ermöglicht die gesamte Gemüse-Anbauplanung der neuen Gärtnerei oder Solidarischen Landwirtschaft, die Steuerung der Betriebsabläufe sowie die Dokumentation der Arbeit (https://www.micro-farm-planner.com/de/). Und auch hier hat die Politik die Bedeutung erkannt und den Softwareentwicklern mit einer Förderung unter die Arme gegriffen.

Weil Mikrofarmer das meiste in Handarbeit machen und mit minimalem Einsatz von auch nur relativ kleinen Maschinen auskommen, vorwiegend ökologisch anbauen und kaum oder sogar keine Chemie einsetzen, sind diese Kleinstbetriebe so effizient wie nachhaltig und gelten als die Landwirtschaft der Zukunft. Das ist wie gesagt auch in der Politik angekommen. Das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert Mikrofarmen als Betriebe, die in moderne Technologien investieren, um mehr Klima-, Natur- und Umweltschutz zu erreichen. (https://www.bmel.de/SharedDocs/FAQs/DE/faq-investitionsprogramm-landwirtschaft/FAQList.html).

Dank der verschiedenen Förderungen entwickelt sich die deutsche Szene gut und probiert auch neue Formen aus. Im Berliner Umland beispielsweise betreiben Christoph und Jakob eine Mikrofarm der ganz besonderen Art: Mit ihrem Projekt betonen sie neben der ökologischen auch die soziale Nachhaltigkeit. Sie bieten Menschen aus der Stadt die Gelegenheit ganz ohne Ausbildung bei der Gemüseproduktion mitzuwirken und hautnah kennenzulernen, wie das Ganze funktioniert, wie es ist Gärtner zu sein und was alles dazu gehört, bis ein Kopfsalat im Supermarkt liegt oder an eine Kantine ausgeliefert werden kann (Wir stehen drauf – „tiny farms – Neue Wege in die Landwirtschaft“).

 

 

Ein herausragendes Projekt hat auch Mikrofarmer Lukas aus Ingelsberg aufgebaut. Er wuchs zwar auf dem Hof seines Großvaters auf, wollte selber aber nie Landwirt werden. Erst nach einer Lehre zum Mechatroniker begann er das Landleben zu vermissen – und wurde wie viele Mikrofarmer Quereinsteiger. Den Start erleichterte ihm ererbtes Land im Familienbesitz, das ihm auch gleich ein finanzielles Standbein bescherte: Er konnte Parzellen an andere Mikrofarmer verpachten und ihnen Dienstleistungen wie die Bodenbereitung ihrer Parzellen verkaufen.

Es ist ein engagiertes Projekt. Neben hunderten von Pflanzenarten in seinem Garten hat Lukas eine Streuobstwiese mit ausgesucht alten Sorten von Äpfeln und Birnen über Zwetschgen und Mirabellen bis Kirschen und Walnüssen angelegt, die er unter anderem mit Baumpatenschaften finanziert (Heimatgeschichten – Auf der Mikrofarm in Ingelsberg).

 

 

Wer sich etwas näher mit dem Thema Mikrofarmen beschäftigt erkennt: Das Phänomen lebt von einem guten Zugang zu Informationen und gelungenem Networking. Der Netzwerkknoten für alle aktiven und interessierten Menschen im Bereich des Market Gardening, des biointensiven Gemüsebaus und weiterer Konzepte kleinstrukturierter Formen der Landwirtschaft (Mikrofarming) wie die solidarische Landwirtschaft ist die „Marktgarten & Mikrofarming Konferenz“. (https://diezukunftsbauern.de/event/marktgarten_mikrofarming_konferenz/)

Auch auf der Mikrofarming Konferenz 2022 haben viele tolle engagierte Leute ihre Konzepte und Betriebe vorgestellt und ihre Erfahrungen geteilt. Darunter waren diese beiden jungen Frauen: Sie haben klein angefangen, sind langsam gewachsen und haben sich zuletzt wieder verkleinert als sie gemerkt haben, dass sie die aktuelle Größe überfordert. Ihr Bericht ist ein gutes Beispiel, um ein Gefühl zu bekommen, welchen Herausforderungen man beim Mikrofarming bzw. Market Gardening begegnet und wie man gelungen damit umgehen kann.

 

 

Seegras – Naturdämmstoff aus der Ostsee

2024-03-1516:57

Gute Nachrichten

Ein Geschenk aus dem Meer von Mutter Natur höchstpersönlich. Bereits vor über zehn Jahren haben wir über Seegras einen ausführlichen Artikel geschrieben. Jetzt gibt es wieder Neuigkeiten, das „Abfallprodukt“ aus dem Meer mit einer Crowdfunding-Aktion als Naturdämmstoff direkt aus der […]

Ein Geschenk aus dem Meer von Mutter Natur höchstpersönlich. Bereits vor über zehn Jahren haben wir über Seegras einen ausführlichen Artikel geschrieben. Jetzt gibt es wieder Neuigkeiten, das „Abfallprodukt“ aus dem Meer mit einer Crowdfunding-Aktion als Naturdämmstoff direkt aus der heimischen Ostsee zum Einsatz zu bringen.

Swantje Streich und Jörn Hartje mit Seegras in deren Händen – ein Naturdämmstoff aus der Ostsee

Swantje Streich und Jörn Hartje mit Seegras in deren Händen – ein Naturdämmstoff aus der Ostsee.
© seegrashandel.de

 

Um was genau geht es bei der Crowdfunding-Aktion und wer steckt dahinter

 

Die beiden Seegras-Enthusiasten Swantje Streich und Jörn Hartje aus Trenthorst im schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn nahe Lübeck, haben eine große Crowdfunding Aktion für die Finanzierung der Bauaufsichtlichen Zulassung von Seegras als Dämmstoff gestartet. Diese Zulassung ist notwendig, damit auch öffentliche Gebäude wie Kindergärten, Schulen, Kirchen oder Gemeidehäuser mit Seegras gedämmt werden können. Die Aktion läuft auf der bekannten Crowdfunding Platform Startnext. Unter https://www.startnext.com/seegras kann man die Aktion unterstützen und viele verschiedene Geschenke mit Seegrasbezug erwerben.

Mit ihrer Firma Seegrashandel GmbH haben Streich und Hartje in den letzten 11 Jahren bereits über 500 Baustellen mit Seegras aus der Ostsee beliefert. Seegras hat eine besonders gute Ökobilanz: es ist regional, wird nicht „hergestellt” oder angebaut, sondern dem Küstentreibgut entnommen, bedarf keiner Zusätze, speichert viel CO2 und nach der Nutzung kann es einfach als Kompost entsorgt werden.

Nun ist für die beiden Gründer von Seegrashandel GmbH die Zeit reif für den wichtigen Entwicklungsschritt der bauaufsichtlichen Zulassung. Hierfür werden von einem Institut verschiedene Werte untersucht und beziffert wie z.B. das Brandverhalten, die Wärmeleitfähigkeit, Wärmespeicherkapazität oder Setzungsverhalten. Für private Gebäude kann Seegras bereits jetzt verwendet werden, bei öffentlichen Gebäuden ist dagegen die Zulassung nötig.

Bei der Crowdfundingaktion gibt es für Spenden sogenannte “Dankeschöns”: z.B. exklusiv für die Aktion hergestellte Seegrasseife, Seegraskissen mit Meeresmotiv, Ostsee-Geschenkekisten und Seegrasmatratzen und einiges mehr. Ein besonderes Highlight sind die Probewohnmöglichkeiten in mit Seegras gedämmten Ferienhäusern.

Die Gründer von Seegrashandel möchten mit ihrem Engagement die Bauwende vorantreiben und hoffen auf viele Unterstützer. Wer bei der Aktion mitmachen möchte, findet sie unter https://www.startnext.com/seegras

Hier ein kurzes Video zum Thema Seegras:

 

Und hier eine etwas ausführlicheres Video:

 

 

 

Ein paar kurze Fakten zum Thema Seegras

 

Seegras ist tatsächlich ein Gras, welches ungefähr in acht Metern Meerestiefe wächst und keine Alge. Es bindet 35mal so viel Kohlendioxid wie ein Hektar Regenwald und bietet Meeresbewohnern und deren Nachwuchs einen wichtigen Lebensraum. Die mehrjährige Pflanze (ca. 1000 Jahre alt) produziert Sauerstoff und reinigt somit das Wasser. Die Seegraswiesen haben zudem die Eigenschaft, die Kraft der Wellen um bis zu 40 Prozent zu mindern, was nicht nur Küsten, sondern auch Korallenriffe schützt.

Die Seegraswiesen werden nicht geerntet, was zudem sowieso verboten ist. Lediglich die Blätter, welche sich ganz natürlich vereinzelt ab dem Frühjahr ablösen und gleichermaßen wieder nachwachsen, werden an Land gespült und aufgesammelt. Vor allen Dinge im Winter werden jedes Jahr große Mengen an die Ostseeküsten angespült.

Was man bis in die 50er Jahre noch als hochwertiges Material geschätzt und vielseitig eingesetzt hatte, muss heutzutage aufwändig entsorgt werden, um die Strände für die Urlaubsgäste frei zu halten. Warum nicht wieder das Seegras sinnvoll nutzen, welches so unglaublich gute Eigenschaften mit sich bringt.

Das Seegras ist resistent gegen Schimmel und Ungeziefer und es brennt nicht. All das liegt an dem hohen Anteil an Kieselsäure (Silikat). Gerade darum ist es ein genialer, natürlicher Dämmstoff, aber wird auch gerne im Gartenbau als wertvoller Dünger genutzt. Früher wurden mit Seegras zum Beispiel für die Gesundheit förderliche Matratzen hergestellt. All das und noch mehr, was dieser Naturstoff bietet, darf gerne erneut wiederbelebt werden und den Menschen bewusst gemacht werden.

Schließen uns dem Motto „Seegras für alle!“ an und hoffen, dass dieser geniale Naturstoff wieder bekannter wird und seine wertvollen Eigenschaften als wahres Geschenk für Mensch und Tier zum Einsatz kommen.

Wer mehr über das natürliche Geschenk aus dem Meer wissen möchte, kann gerne unseren Seegras Artikel lesen oder sich ausgiebig auf der Seite der beiden Gründer von Seegrashandel.de informieren.

Hier nochmal der Link zur aktuellen Crowfunding-Aktion die auf eure Unterstützung angewiesen ist: https://www.startnext.com/seegras

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Agroforstwirtschaft – Landwirtschaft holt Bäume zurück

2024-02-2516:44

Andreas Monning

Wenn man zum ersten Mal das Wort „Agroforstwirtschaf“ hört, stellt man sich automatisch etwas Negatives vor. Hier muss von aggressiver Forstwirtschaft die Rede sein, von Monokulturen und Kahlschlag oder ähnlich unschönem. Tatsächlich ist Agroforstwirtschaf eine etwas unglückliche Bezeichnung für eine […]

Wenn man zum ersten Mal das Wort „Agroforstwirtschaf“ hört, stellt man sich automatisch etwas Negatives vor. Hier muss von aggressiver Forstwirtschaft die Rede sein, von Monokulturen und Kahlschlag oder ähnlich unschönem. Tatsächlich ist Agroforstwirtschaf eine etwas unglückliche Bezeichnung für eine wunderbare Bewegung und einen erfreulichen Wandel in der Landwirtschaft. Es geht um die Versöhnung von Landwirtschaft und Forstwirtschaft, die lange getrennte Wege gegangen sind.

Ein blühendes Rapsfeld im Norden Deutschlands mit einem Baum nahe am Feldrand und blauem Himmel

Bild von Alfred Derks auf Pixabay

 

Künstlich getrennte Wege muss man sagen, denn im Grunde sind die zwei Disziplinen eng verwandt, möglicherweise sogar untrennbar. Bis vor wenigen Jahren, auf dem Höhepunkt der Trennung, rodeten Bauern jeden Baum, der zu nahe am Acker stand, um freie Bahn für die immer größeren landwirtschaftlichen Maschinen zu schaffen und den Ertrag zu maximieren. Für jeden gefällten Baum gab es eine staatliche Förderung.

Die wenigen Landwirte, die die Bäume bewusst stehen ließen, wurden belächelt oder sogar als Spinner bezeichnet. Dabei waren sie alles andere als verrückt. Sie setzten vielmehr altes Wissen um, nach dem Bäume in Ackernähe zahlreiche Vorteile haben. Erst jetzt, wo die Sommer immer heißer und trockener werden und der Landwirtschaft mit einem Wechsel aus Dürren und Starkregen zu schaffen machen und Ernteausfälle zunehmen, setzt auf breiter Front ein Umdenken ein. Wir erleben die Rückbesinnung auf das eigentlich immer Gewusste: dass die eine Disziplin die andere nicht nur unterstützen kann, sondern dass sie ohne einander gar nicht auskommen. Zumindest die Landwirtschaft nicht ohne Bäume.

Zu der Einsicht ist mittlerweile auch die Politik gekommen und fördert den Wandel. Landwirtschaftsminister Özdemir hat 2023 bei der EU stolze 200.000 Hektar Anbaufläche zur Förderung eingereicht, die nach den Prinzipien der Agroforstwirtschaft gestaltet werden sollen. Die Förderung ist bemerkenswert gut durchdacht, denn sie passiert nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern ist Projektbezogen. Für ernsthaft veränderungswillige Bauern ist das eine starke Motivation.

 

Viele gute Gründe wieder Ackerflächen mit Bäumen zu kombinieren

 

Für die radikale Kehrtwende in der Landwirtschaft, Ackerflächen wieder mit Bäumen zu kombinieren, gibt es viele und gute Gründe. An erster Stelle ganz einfach den, dass Laubbäume mit ihren herabfallenden Blättern jedes Jahr ganz automatisch und völlig kostenlos für hochwertigen Dünger sorgen. Denn Blätter bestehen aus Kohlenstoff und produzieren beim Verrotten Humus, den Feldfrüchten dringend zum Wachsen und Gedeihen benötigen. Humus produzieren übrigens auch Mengen an feinen Wurzeln, die ein Baum jedes Jahr abwirft. Auch sie verrotten und düngen den Boden, und wenn der Baum sie ersetzt und neu bildet, bindet er CO2 aus der Luft, welches die Pflanzen dringend brauchen.

Dann spenden Bäume mit ihrem Blätterdach ganz schlicht Schatten. In dem bleibt es deutlich kühler und der Boden feuchter, beziehungsweise er trocknet nicht so schnell aus wie bei Äckern ohne Bäume und ohne Schatten. Und auch beim Thema Erosion steht die klassische Mischform deutlich besser da. Bei kräftigem Wind oder Starkregen etwa wird der Boden von Äckern die gut durchwurzelt sind nicht so leicht weggeweht oder weggeschwemmt, selbst wenn er nach Wochen ohne Regen sehr hart und trocken ist.

Ob höhere Biodiversität der Anbaufläche, Schutz vor Schädlingen oder wirtschaftlicher Zusatznutzen: Über die zahlreichen Vorteile landwirtschaftliche Flächen mit Bäumen zu kombinieren ließe sich lange sprechen. Die Beispiele sollen aber genügen, denn noch viel spannender sind die verschiedenen Varianten von Agroforstwirtschaft, die derzeit bei uns und anderswo neu entstehen.

Schon das „Standardmodell“ ist einfach schön. Dabei wechseln sich Streifen von Ackerflächen mit Baumreihen und Blühstreifen ab. Die Abstände sind dabei so gewählt, dass der Bauer die Ackerstreifen problemlos mit der Erntemaschine befahren kann. Denkbar simpel, aber selbst diese Gestaltung bringt ein abwechslungsreiches Landschaftsbild zurück, das mit den großflächigen Monokulturen vielerorts verschwunden ist.

 

Interessante Modelle näher betrachtet

 

Aber es gibt noch viel interessantere Modelle, beispielsweise die so genannten Hutewälder. Das sind Weidewälder, die bei uns eine lange Tradition haben, zuletzt weitestgehend verschwunden

waren und mittlerweile an immer mehr Orten wieder eingeführt werden.

Beispielsweise wie in dieser Reportage: Hier zeigt der hessische Landwirt Fritz Schäfer, wie er Schweinehaltung im Wald funktioniert. (Der Bauer und die Waldschweine)
 

 

Oder in dieser Dokumentation, in der ein Geflügelhalter Bäume gepflanzt hat, damit seine Hühner unter und zwischen den Bäumen den Schutz finden, den sie von Natur aus suchen. („Schutz vor dem Habicht: Hühner in Pappel-Plantagen“. Unser Land, BR Fernsehen: https://www.youtube.com/watch?v=-6T_JjdXOo8).

Ein ganz besonders schönes Beispiel für Agroforstwirtschaft bekommen wir in diesem Beitrag zu sehen. Der Zuschauer darf hautnah erleben, wie ein Weidewald im Reiherbachtal wiederbelebt wird. In der Idylle dieser natürlichen Landschaft entsteht dabei ein Lebensraum für eine wild lebende Herde Auerochsen. („Die nordstory – Das Jahr der Auerochsen (HD)).

 

 

Und hier erklären uns Experten und Pioniere die effizienteste und wohl romantischste Form der Agroforstwirtschaft: den Waldgarten. (Auszug aus “Voices of Transition” – Thema Agroforstwirtschaft)

 

 

In dieser wirklich sehenswerten Dokumentation erleben wir eine Mischung verschiedener Formen: Darunter Agroforstwirtschaft und Weinanbau, wo die Weinberge von Schafen freigegrast werden; Streuobstwiesen, die es früher oft gab und die nach und nach wiederentdeckt werden; Noch einmal Hutewaldschweine, die sich sichtbar lustvoll in ihrem Schlammloch im Wald suhlen;

(BR, Dok Thema,: „Ackern unter Bäumen: Landwirte entdecken den Agroforst“).

 

 

Abschließend führt uns diese Reportage auf den hessischen Bauernhof Werragut, wo beim Generationswechsel neues Denken Einzug hält: Der Hofnachfolger Julius stellt nach seinem Studium mit Hilfe eines Freundes (Christoph), der Landwirte in Sachen Agroforstwirtschaft berät, die Wirtschaftsweise des elterlichen Betriebes um. Julius will den Versuch wagen eine Kombination aus klassischer Landwirtschaft und Gehölzen zu etablieren und das Ganze mit solidarischer und sozialer Landwirtschaft zu kombinieren. Da die öffentliche Förderung für solche Projekte zu dem Zeitpunkt noch nicht so weit ist, entsteht erst mit Hilfe von Crowdfunding ein bis dato einzigartiges Leuchtturmprojekt. HR: „Hessen erleben“ https://www.youtube.com/watch?v=H4uyJWg0GxI)

Quantenmotor – Neuer Antrieb bei Motoren?

2024-01-3009:11

Gute Nachrichten

Klassische Verbrennungsmotoren sind, physikalisch betrachtet Wärmekraftmaschinen, die den Gesetzen der Thermodynamik gehorchen. Beim Verbrennen von Kraftstoff wandeln Sie über die Verdichtung in einem Kolben Wärmeenergie in mechanische Energie um und treiben somit zum Beispiel ein Fahrzeug an. Beim Elektromotor, der […]

Klassische Verbrennungsmotoren sind, physikalisch betrachtet Wärmekraftmaschinen, die den Gesetzen der Thermodynamik gehorchen. Beim Verbrennen von Kraftstoff wandeln Sie über die Verdichtung in einem Kolben Wärmeenergie in mechanische Energie um und treiben somit zum Beispiel ein Fahrzeug an. Beim Elektromotor, der durch Strom betrieben wird, erzeugt ein Generator die Energie, die durch die Drehbewegung zum Beispiel die Achsen eines Autos antreiben kann.

Foto von Fractal Hassan auf Unsplash


 
Nun gibt es die Idee, einen Motor mit einem quantenmechanischen Antrieb zu entwickeln der weder Kraftstoffe noch Strom benötigt.

Es gibt ein Team um die Physikerin Jennifer Koch von der rheinland-pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, das an einem quantenmechanischen Antrieb arbeitet. Dieser Quantenmotor braucht keine Zündung eines Brennstoffes, sondern die Energieumwandlung geschieht auf der Basis einer fundamentalen Eigenschaft von Elementarteilchen.
 

Grundlagen für den Antrieb

 
Alle Elementarteilchen kann man in zwei Klassen einteilen. Es gibt Fermionen wie die Elektronen, aus denen sich die Materie zusammensetzt und Bosonen, das sind die Kraft vermittelnden Teilchen wie Photonen. Beide Klassen unterscheiden sich stark voneinander.

Bosonen schließen sich zusammen, um gemeinsam den niedrigsten Energiezustand einzunehmen, dagegen meiden sich Fermionen gegenseitig. Zwei identische Fermionen können nicht den gleichen Quantenzustand einnehmen. Physikalisch spricht man hier vom Pauli-Prinzip. Wegen des Pauli-Prinzips ordnen sich Elektronen in Atomen zu Schalen mit unterschiedlichen Energieniveaus an.

Um die Energiedifferenz zwischen unterschiedlichen Teilchen-Ensembles zu nutzen, machte man davon Gebrauch, dass Fermionen unter bestimmten Versuchsbedingungen wandlungsfreudig sind. Frau Koch bemerkt dazu im Interview mit pro-physik.de:
 

Wir haben die Fermionen jeweils paarweise vereint – dadurch sind Bosonen entstanden. Damit haben wir eine quantenmechanische Alternative zum Zünden eines Kraftstoffes geschaffen, mit der sich unser Quantenmotor betreiben lässt.

 
„Im Moment sind wir von einer konkreten Anwendung zwar noch entfernt, weil unsere Entwicklung nur unter speziellen Versuchsbedingungen funktioniert. Ich bin aber überzeugt, dass in unserer Grundlagenforschung wertvolles Potenzial steckt, das Anregungen für neue Anwendungen in der Festkörperphysik geben kann, beispielsweise in Supraleitern, wo ebenfalls fermionische Elektronen als Paare den Strom verlustfrei leiten“, sagt Artur Widera vom Forscherteam im Interview weiter. „Unser Motor hatte im Vergleich zu einer Standardmaschine bereits eine gute Leistung. Und je mehr Teilchen die Ensembles enthalten, desto höhere Energieniveaus und damit Energieausbeuten lassen sich erreichen.“

Sein Kollege Erich Lutz ergänzt: „Das Thema ist aus Sicht der Wissenschaftscommunity extrem spannend. Damit stoßen wir eine Diskussion darüber an, wie experimentelle Resultate überhaupt fachlich einzuordnen sind. Können wir die Gesetzmäßigkeiten der Therm­odynamik heranziehen? Wenn nicht, wie beschreiben wir dann die Prozesse, die unseren Motor zum Laufen bringen?“ Und Thomas Busch, dessen Team aus Japan an der theoretischen Modellierung beteiligt war, ergänzt: „Diese Fragen helfen, das Wissen um die Welt der kleinsten Teilchen voran­zubringen und zu verstehen, wie wir deren Eigenschaften für weitere technische Innovationen nutzen können.“
 
 
Quellen:

J.Koch et al.: A quantum engine in the BEC_BCS crossover, Nature 621, 723 (2023); DOI:10.1038/s41586-023-06469-8

https://www.nature.com/articles/s41586-023-06469-8

https://pro-physik.de/nachrichten/motor-mit-quantenmechanischem-antrieb

https://www.spektrum.de/news/ein-motor-mit-quantenmechanischem-antrieb/2185032

40 inspirierende Paulo Coelho Zitate zum Thema Erfolg

2023-12-2211:14

Gute Nachrichten

Liebe Paulo Coelho Fans, jeder Jahr zu Weihnachten hatte ich immer wieder eine Kurzgeschichte von Paulo Coelhos Blog hier übersetzt und veröffentlicht. Leider kamen die letzten Jahre kaum neue Geschichten auf seinem Blog hinzu. Aus diesem Grund hatte ich letztes […]

Liebe Paulo Coelho Fans, jeder Jahr zu Weihnachten hatte ich immer wieder eine Kurzgeschichte von Paulo Coelhos Blog hier übersetzt und veröffentlicht. Leider kamen die letzten Jahre kaum neue Geschichten auf seinem Blog hinzu. Aus diesem Grund hatte ich letztes Jahr auch nichts für euch geschrieben. Diesmal konnte ich eine neue Zusammenfassung von 40 inspirierenden Zitaten des weltberühmten Autors entdecken, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Wie immer wünsche ich euch viel Freude beim Lesen folgender Sätze, die ihr hier im Original finden könnt.

Etliche übereinandergestapelte Steine, die in perfekter Balance sind.

Foto von Markus Spiske auf Unsplash

 

40 inspirierende Paulo Coelho Zitate zum Thema Erfolg

Autor: Paulo Coelho (Übersetzung: Redaktion Gute Nachrichten)

 

1. „Es erfordert große Anstrengung, sich von der Erinnerung zu „befreien“.“ Paulo Coelho

2. „Niemand kann lügen, niemand kann etwas verbergen, wenn er jemandem direkt in die Augen schaut.“ Paulo Coelho

3. „Wenn du etwas willst, arbeitet das ganze Universum zusammen, um dir dabei zu helfen, es zu erreichen.“ Paulo Coelho

4. „Es gibt nur eine Sache, die die Verwirklichung eines Traums unmöglich macht: die Angst vor dem Scheitern.“ Paulo Coelho

5. „Wenn Du mutig genug bist, Dich zu verabschieden, wird das Leben Dich mit einem neuen Hallo belohnen.“ Paulo Coelho

6. „Wenn Du erfolgreich sein willst, müsst Du eine Regel respektieren: Belüge Dich niemals selbst.“ Paulo Coelho

7. „Wenn Du von dem was Du tust begeistert bist, spürst Du diese positive Energie. So einfach ist es.” Paulo Coelho

8. „Die Menschen wollen alles ändern und gleichzeitig wollen sie, dass alles beim Alten bleibt.“ Paulo Coelho

9. „Verschwende Deine Zeit nicht mit Erklärungen, die Leute hören nur das, was sie hören wollen.“ Paulo Coelho

10. „Menschen sind zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens in der Lage, das zu tun, wovon sie träumen.“ Paulo Coelho

11. „Alles, was Du tun musst, ist aufzupassen: Der Unterricht kommt immer dann, wenn Du bereit bist.“ Paulo Coelho

12. „Was ist ein Lehrer?“ Ich sage Dir: Es ist nicht jemand, der etwas lehrt, sondern jemand, der den Schüler dazu inspiriert, sein Bestes zu geben, um zu entdecken, was er bereits weiß.“ Paulo Coelho

13. „Man ertrinkt nicht, indem man in einen Fluss fällt, sondern indem man darin untergetaucht bleibt.“ Paulo Coelho

14. „Manchmal muss man eine weite Reise zurücklegen, um zu finden, was in der Nähe ist.“ Paulo Coelho

15. „Denke daran: Wo auch immer Dein Herz ist, dort wirst Du Deinen Schatz finden.“ Paulo Coelho

16. „Gib Deinen Ängsten nicht nach, sonst wirst Du nicht in der Lage sein, mit Deinem Herzen zu sprechen.“ Paulo Coelho

17. „Lebe wahrhaftig und vergib schnell.“ Paulo Coelho

18. „Sei mutig. Gehe Risiken ein. Nichts kann die Erfahrung ersetzen.” Paulo Coelho

19. „Du wirst niemals in der Lage sein, deinem Herzen zu entkommen. Deshalb ist es besser, zuzuhören, was es zu sagen hat.“ Paulo Coelho

20. „Wenn Du Deinen Weg findest, darfst Du keine Angst haben. Man muss den Mut haben, Fehler zu machen. Enttäuschung, Niederlage und Verzweiflung sind die Werkzeuge, mit denen Gott uns den Weg zeigt.“ Paulo Coelho

21. „Vergiss nicht: Vorübergehende Momente des Wahnsinns peppen Dein Leben auf.“ Paulo Coelho

22. „Verpasse nicht die Gelegenheit, Deine Liebe zu zeigen.“ Paulo Coelho

23. „Deine Augen zeigen die Stärke Deiner Seele.“ Paulo Coelho

24. „Eines Tages wirst Du aufwachen und keine Zeit mehr haben, die Dinge zu tun, die Du schon immer tun wolltest.“ Mach es jetzt.” Paulo Coelho

25. „Du bist das, wofür Du Dich hältst.“ Paulo Coelho

26. „Glück ist etwas, das sich vervielfacht, wenn man es teilt.“ Paulo Coelho

27. „Wofür auch immer Du Dich entscheidest, stelle sicher, dass es Dich glücklich macht.“ Paulo Coelho

28. „Selig sind diejenigen, die keine Angst vor der Einsamkeit haben, die keine Angst vor der eigenen Gesellschaft haben, die nicht immer verzweifelt nach etwas suchen, das sie tun können, nach etwas, mit dem sie sich unterhalten können, nach etwas, über das sie urteilen können.“ Paulo Coelho

29. „Erlaube deinem Verstand nicht, deinem Herzen zu sagen, was es tun soll.“ Der Verstand gibt schnell auf.“ Paulo Coelho

30. „Wunder geschehen nur, wenn man an Wunder glaubt.“ Paulo Coelho

31. „Man muss Risiken eingehen. Wir werden das Wunder des Lebens nur dann vollständig verstehen, wenn wir zulassen, dass das Unerwartete geschieht.“ Paulo Coelho

33. „Glücklich ist, wer die ersten Schritte macht.“ Paulo Coelho

34. „Tue etwas, anstatt die Zeit totzuschlagen. Denn die Zeit bringt dich um.“ Paulo Coelho

35. „Es ist die Möglichkeit, einen Traum wahr werden zu lassen, welcher das Leben interessant macht.“ Paulo Coelho

36. „Kämpfe für Deine Träume und Deine Träume werden für Dich kämpfen.“ Paulo Coelho

37. „Ein Leben ohne Ursache ist ein Leben ohne Wirkung.“ Paulo Coelho

38. „Wenn Du glaubst, dass Abenteuer gefährlich sind, versuche es mit Routine: Sie ist tödlich.“ Paulo Coelho

39. „Schließe heute einige Türen, nicht aus Stolz, Unfähigkeit oder Arroganz, sondern einfach, weil sie Dich nirgendwohin führen.“ Paulo Coelho

40. „Wir müssen vergessen, was wir zu sein glauben, damit wir wirklich werden können, was wir sind.“ Paulo Coelho

 

 

Quelle: paulocoelhoblog.com

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